Die kleine Zauberflöte

In einer felsigen und rauhen Gegend wird Prinz Tamino von einer wilden Schlange verfolgt. In letzter Sekunde wird er gerettet. Er glaubt in einem lustigen Gesellen seinen Retter gefunden zu haben. Dieser lustige Vogelmensch ist Papageno. Schnell wird Tamino aber darüber aufgeklärt, dass dieser ihn gar nicht gerettet hat. Es war vielmehr die Königin der Nacht, die jetzt auch persönlich erscheint und den beiden einen Auftrag erteilt: Sie sollen Pamina – die Tochter der Königin – befreien. Nachdem Tamino das Bild diese Mädchens gesehen hat, willigt er auch sofort ein. Pamina wurde von einen bösen Mann mit namens Sarastro entführt und wird seitdem von ihm und seinen Gefolgsleuten gefangen gehalten. Tamino erhält als Geschenk eine Zauberflöte, die ihn vor Gefahren schützen soll. Papageno erhält ein Glockenspiel, das ihm drei Wünsche ermöglicht. Die beiden machen sich unverzüglich auf den Weg.

Im Schloss angekommen trifft Papageno auf Pamina und ihren Wärter Monostatos. Tamino hatte er leider auf dem Weg zum Schloss verloren, wahrscheinlich war dieser noch damit beschäftigt von dem tollen Bild zu schwärmen. Papageno unterrichtet Pamina aber unverzüglich von dem Rettungsversuch. Pamina ist sehr erstaunt, da ihr Sarastro gar nicht so gefährlich vorkommt. Sie ist aber überglücklich als sie hört, dass sich ein Prinz in sie verliebt hat.

Tamino ist derweil in eine Gegend geraten, in der ihn viele wilde Tiere bedrohen. Zum Glück hat er die Zauberflöte dabei, die ihn beschützt. So kommt auch er im Schloss an. Dort trifft er auf Pa- mina und Papageno, und die drei sind voller Freude bis sie von Sarastro gestellt werden. Dieser verspricht ihnen ein glückliches Leben, wenn sie einige Prüfungen bestehen. Tamino willigt ein und auch Papageno stimmt zu als er erfährt, dass er am Ende vielleicht ein Mädchen kennenlernen wird, dass so ähnlich aussieht wie er selbst.

Die drei müssen nun harte Prüfungen bestehen. Papageno stellt sich dabei nicht äußerst geschickt an und ihm bereitet bereits die erste Prüfung des Schweigens große Schwierigkeiten. Pamina und Tamino schreiten aber tapfer voran und fürchten sich auch nicht vor der Wasser- und der Feuerhöhle. Am Ende wird ihr Weltbild komplett auf den Kopf gestellt.

Hintergrund

Mozarts Zauberflöte ist wohl die bekannteste Oper überhaupt und führte die junge deutsche Oper zu einem ihrer ersten Höhepunkte. Sie wurde nicht für das kaiserliche Hoftheater geschrieben, sondern für eine Wiener Vorstadt- bühne, das Freihaus- theater auf der Wieden. Operndirektor war hier Emanuel Schikaneder, der Mozart auch für den Stoff begeisterte und ihn zur Komposition animierte. Schikaneder hatte zuvor in seinem Theater einen großen Erfolg mit der Auf fühung der Oper „Oberon“ von Paul Wranitzky gefeiert. Daher suchte er einen ähnlichen Stoff, der wiederum zauber- und märchenhafte Elemente enthalten sollte.

Ursprünglich bezog sich das Libretto dabei auf das Märchen „Lulu oder Die Zauberflöte“ aus Martin Wielands „Dschinnistan“. Nach und nach wurden aber neue Elemente und Stoffe eingeflochten, die die Geschichte eingehend veränderten. Ein entscheidender Faktor war, dass während der Entstehung der Zauberflöte die Zauberposse „Kaspar der Fagottist oder die Zauberzither“ von Joachim Perine t und Wenzel Müller äußerst erfolgreich zur Uraufführung kam. Dies veranlasste Schika- neder und Mozart zu weitgehenden Änderungen, die beispielsweise auch die Rollen der Königin der Nacht und des Sarastro betrafen.

Schikaneder spielte in der Uraufführung der Zauberflöte übrigens selbst den Papa- geno. Er war nicht nur Theaterdirektor, sondern auch ein hervorragender Schau- spieler (berühmt war sein Hamlet), Sänger, Ausstattungskünstler und Regisseur. Die Premiere der Zauberflöte fand am 30. September 1791 statt. Der Beifall war bei der Premiere noch nicht übermäßig, steigerte sich aber von Vorstellung zu Vorstellung. So konnte Schikaneder bereits im November 1792 die 100. Vorstellung ankündigen.